Etwa 57 % der bestehenden Lagerhäuser und Logistikabläufe könnten automatisiert werden oder könnten moderne Roboter integrieren. Die über 40 % verbleibenden Aufgaben können somit nicht automatisch verwaltet werden. Die Leiter und Manager der Lagerhäuser sind dabei, das Potenzial der vorhandenen Arbeitskraft für diese wertvolleren Arbeiten zu erkennen. Auch die Mitarbeiter werden sich nach und nach bewusst, wie wertvoll und nützlich Roboter sein können.
Zahlreiche Studien belegen, dass Roboter und Mitarbeiter gemeinsam erfolgreich zusammenarbeiten können. Diese Zusammenarbeit führt ebenfalls zur Schaffung von neuen Arbeitsplätzen, was heutzutage eher weniger bekannt aber dennoch nennenswert ist. Eine Analyse zeigt, dass 1 Roboter je 1.000 Mitarbeiter den Personalbestand mit einem Faktor von 1,3 multipliziert.
Wie führt der Einsatz von Robotern, die den bestehenden Lagerfluss ersetzen, also zur Schaffung von zusätzlichen Arbeitsplätzen?
Cobotik
Die Zukunft der Lagerhäuser liegt also in der Umschulung und nicht dem Ersatz der Mitarbeiter, um das somit weitergebildete Personal vielseitig an anderen Produktionslinien bzw. in anderen Lagerbereichen einsetzen zu können und die Produktivität um bis zu 15 % zu erhöhen. Diese gesteigerte Effizienz ermöglicht die wirtschaftliche Expansion und führt wiederum zu einem größeren Angebot und einer größeren Anfrage. Auch hier steht die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze auf dem Spiel.
Bereitstellung einer Wissensmatrix
In diesem Kontext werden sich neue Beschäftigungsmöglichkeiten, Arbeitsplätze, die hohe analytische Fähigkeiten erfordern, ergeben, wobei weiterhin mit den Robotern interagiert werden muss. Hierfür sind gewisse Grundkenntnisse nötig, um die Lagerhäuser und die hierin verwendeten Maschinen verwalten und kontrollieren zu können. Die Mitarbeiter der Zukunft müssen somit unterschiedliche und vielfältige Fähigkeiten aufweisen, um das Niveau der Wissensmatrix weiterhin zu erhöhen. Die Verwendung einer größeren Anzahl an SKUs im Lagerhaus kann beispielsweise die dynamische Zuweisung voraussetzen und somit zusätzliche analytische Fähigkeiten erfordern.
Der Einsatz von Robotern setzt somit nicht nur potenziell neue sondern auch hoch qualifizierte Fachkräfte voraus, um diese Arbeiten auszuführen.
Zahlen und Fakten
Laut der International Federation of Robotics hat die Robotik zwischen 2000 und 2008 weltweit 300.000 direkte Arbeitsplätze und 3.000.000 indirekte Arbeitsplätze geschaffen. Bis 2020 konnten somit durch die Robotik insgesamt 3.500.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Da die Investitionen in die Robotik um ein Vielfaches steigen, würden diese Zahlen auch weiterhin ansteigen.
Eine OCED-Studie belegt weiterhin, dass die Robotik den Wettbewerb und die Marktdynamik fördert sowie Arbeitsplätze schafft. Es ist demnach keine Überraschung, dass die Länder, in denen die Robotik eingeführt wurde, auch einen Rückgang der Arbeitslosenquote verzeichnen (Südkorea -3,5 %, Japan -4,8 % und Deutschland -6 %).
Roboter ersetzen zwar einige Arbeitsplätze und machen diese Mitarbeiter überflüssig (z. B. Materialbewegung/Lagerung), aber wie viele andere werden bewahrt und neu geschaffen? Dieser Aspekt sollte nicht vergessen werden.
* Hinweis: FTF = Fahrerloses Transportfahrzeug